Die meisten von uns kennen das beliebte Gewürz mit goldgelber Farbe: Kurkuma. Mittlerweile ist es nicht nur Bestandteil unserer Speisen, sondern auch von Nahrungsergänzungsmitteln und Kosmetik. Doch macht es Sinn Kurkuma in Hautpflege zu verarbeiten?
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Kurkuma: die inneren Werte zählen
Kurkuma (Curcuma longa) oder auch Gelbwurzel genannt enthält viele Stoffe, aber ein Inhaltsstoff ist für uns besonders interessant – nämlich das im Wurzelstock vorkommende Curcumin (Diferuloylmethan), welches aber nur einen Anteil von 2 – 8 % der uns bekannten Kurkumaprodukte einnimmt. Das lichtempfindliche Curcumin ist nicht nur hauptsächlich für die gelbe Farbe verantwortlich, sondern auch für die biologische Wirkung der Gelbwurzel.
Die Wirkung von Curcumin auf unsere Haut
Wird unsere Haut verletzt, passieren zeitgleich unheimlich viele Dinge. Dabei spielt unter anderem Phosphorylase-Kinase (PhK) eine Rolle. Dieses Enzym wird innerhalb weniger Minuten freigesetzt und ist für etliche Aktivierungsmechanismen verantwortlich, die zur Entzündung von Gewebe führen. Das wiederrum begünstigt Vernarbung, gesteigerte Zellteilung und Tumorbildung. Wird PhK nun auf seinem Signalweg gestört, schwächt das natürlich eben jene Verletzung des Gewebes ab. Curcumin soll einer dieser Störenfriede sein.
Egal, ob bei Verbrennungen, OP-Wunden oder sonnengeschädigter Haut: Curcumin vermag Entzündungsprozesse bereits im frühen Stadium zu blocken, kann antioxidativ wirken und ist somit ein spannender Inhaltsstoff für kosmetische Formulierungen, auch wenn es relativ empfindlich und nicht einfach zu verarbeiten ist.
Das Problem
Ihr werdet kein reines Curcumin in Hautpflege finden, sondern Kurkuma in verschiedenen Variationen und die mögliche Wirkung ist ausschließlich auf eben jenen Stoff zurückzuführen. Außerdem dürfen wir nicht vergessen, dass Curcumin nur einen gewissen Teil der Gelbwurzel ausmacht und somit die Verfügbarkeit zusätzlich minimiert wird.
Fazit
Kurkuma ist ein wunderbares Gewürz und wird auch aufgrund der intensiven Farbe oftmals Lebensmitteln zugesetzt um sie für uns attraktiver zu gestalten – das Auge isst ja bekanntlich mit. Was Hautpflege angeht, sollten wir unsere Erwartungen aber nicht zu hoch ansetzen.
Quellen
Sharma R.A., Steward W.P., Gescher A.J. (2007) PHARMACOKINETICS AND PHARMACODYNAMICS OF CURCUMIN. In: Aggarwal B.B., Surh YJ., Shishodia S. (eds) The Molecular Targets and Therapeutic Uses of Curcumin in Health and Disease Heng, M.C.Y. (2011), Wound healing in adult skin: aiming for perfect regeneration. International Journal of Dermatology
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Akbik D, Ghadiri M, Chrzanowski W, Rohanizadeh R. Curcumin as a wound healing agent.
Thangapazham, R.L., Sharad, S. and Maheshwari, R.K. (2013), Skin regenerative potentials of curcumin.
Li, H., Gao, A., Jiang, N., Liu, Q., Liang, B., Li, R., Zhang, E., Li, Z. and Zhu, H. (2016), Protective Effect of Curcumin Against Acute Ultraviolet B Irradiation‐induced Photodamage.