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Hautpflege

Mikroplastik in Kosmetik

von Frl. Momo 1. April 2019
geschrieben von Frl. Momo 1. April 2019
8,8K

Person auf Mauer mit Plastik vor Gesicht

Inhaltsverzeichnis

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  • Mikroplastik – wie schlimm ist es wirklich?
    • Quellen für Mikroplastik
      • Die aktuelle Datenlage
        • Was heißt das aber nun für alle Konsumenten?
          • Gastautorin Fräulein Momo // Instagram
          • Mehr von Fräulein Momo
          • Quellen

Mikroplastik – wie schlimm ist es wirklich?

Die Angst vor Mikroplastik scheint in letzter Zeit enorm anzusteigen, liest man doch überall das es diese Polymere unbedingt zu vermeiden gilt. Doch warum sind die Kunststoffe so gefährlich und welche Auswirkungen haben sie auf die Umwelt?

Zunächst einmal möchte ich die Begriffe definieren, denn schon allein beim Wort Polymere gerät so Mancher ins straucheln.

Polymere sind nichts anderes als ein Makromolekül, also ein Stoff der aus ganz vielen, teilweise gleichen, Teilen zusammengesetzt ist. Unsere DNA ist ein solches Polymer, denn sie besteht aus vielen einzelnen Abschnitten und setzt sich so zu einem Riesenmolekül zusammen. Aber auch Cellulose und Hyaluronsäure sind nichts anderes als riesenhafte Moleküle – sie werden als Biopolymere bezeichnet, da sie natürlich in Lebewesen vorkommen.

Wenn von den „bösen“ Polymeren die Rede ist, so sind ausschließlich synthetische Polymere gemeint, sogenannte Kunststoffe oder Plastik. Diese kommen in ihrer Form nicht in der Natur vor, sondern werden aus Naturstoffen oder rein synthetisch erschaffen. An sich sind Kunststoffe eine wunderbare Erfindung, wenn man bedenkt dass ihre Einsatzmöglichkeiten fast unbegrenzt scheinen. Zudem sind Kunststoffe ungiftig, da sie von den Zellen im Körper nicht aufgenommen werden. Problematisch an Kunststoffen sind meist die zugesetzten Stoffe, welche die Eigenschaften des Kunststoffes beeinflussen (Weichmacher, Imprägnierung usw.). Einige dieser Stoffe sind endokrine Disruptoren, das sind Stoffe, die auf den Hormonhaushalt wirken können und damit als „giftig“ einzuschätzen sind. Hier hat die Forschung aber noch eine Menge Arbeit vor sich, denn die genauen Beeinträchtigungen durch endokrine Disruptoren ist noch längst nicht ausreichend geklärt.

Wir alle kennen die Bilder von Seevögeln, die sich in Plastiknetzen verfangen oder verendeten Fischen in einem Teich aus Plastik. Zwar ist Plastik an sich ungiftig, es baut sich aber nur sehr langsam ab. Einmal in die Umwelt gelangt, dauert es hunderte Jahre, ehe eine Zersetzung stattfindet. Bei der Zersetzung können diese Kunststoffe zu Mikroplastik werden.

Der Begriff Mikroplastik ist nicht fest definiert, meist umfasst er alle Kunststoffteilchen ab einer Größe von 5 mm bis hin in den winzigen Nanometerbereich. Flüssige, gel- und wachsartige Kunststoffe, wie z.B. Silikonöle, gehören (noch) nicht dazu.

Quellen für Mikroplastik

Quellen für Mikroplastik
Das meiste Mikroplastik entsteht auf der Straße: Ungefähr die Hälfte des Mikroplastiks entsteht durch den Abrieb von Reifen, Schuhen und Straßenbelag. Ein weiteres Drittel bringen wir durch das Waschen von Kleidung aus synthetischen Fasern in die Umwelt. Und wusstet ihr, dass Kunstrasen auf Sportplätzen eine riesige Mikroplastikquelle ist? Nur etwa 2% des jährlichen Mikroplastiks wird durch Kosmetikartikel verursacht. Die Menge an Mikroplastik in Kosmetik wurde übrigens schon drastisch reduziert, einzelne Quellen gehen von einer Verringerung der Menge von bis zu 97% in den letzten 10 Jahren aus.

Wir wissen also, dass Mikroplastik in großen Mengen in die Natur gelangt und dort verbleibt. Man nimmt an, dass Mikroplastik quasi überall vorkommt – sei es in Flüssen, Ozeanen und im Boden. Es wurde zudem im Verdauungstrakt von Fischen nachgewiesen, in Honig, Mineralwasser und Meersalz. Aber was macht das Ganze nun so problematisch, wenn es doch eigentlich ungiftig ist? Die bloße Existenz von Etwas kann nicht per se gut oder schlecht beurteilt werden. Nur weil auf unserer Haut Millionen Bakterien leben, heißt das ja auch nicht, dass dies krankhaft wäre.

Die aktuelle Datenlage

Und so ist es leider auch bei Mikroplastik: Es gibt (noch) keine Studien welche Wirkung Mikroplastik auf den Menschen hat. Zwar nehmen wir Mikroplastik auf, scheiden es aber auch wieder aus. Einige Studien wiesen Beeinträchtigungen durch Mikroplastik bei bestimmten Weichtieren nach, eine Studie an kontaminierten Vögeln konnte jedoch keine Schäden nachweisen.

Wir bewegen uns bei der Beurteilung von Mikroplastik im Moment in einer Grauzone, in der wir nur mutmaßen können, welche Wirkung es haben könnte. Theoretisch könnten Kleinstpartikeln aufgrund ihrer Ladung mit Zellen oder Biomolekülen reagieren. Wie oben schon erwähnt, sind aber auch die dem Kunststoff zugesetzten Weichmacher und Co. ein eventuelles Problem. Zudem wird vermutet, dass sich an den sehr porösen Teilchen Giftstoffe, Bakterien oder Medikamente absetzen. Mikroplastik agiert in diesem Fall wie ein Schwamm, an dem sich potenziell gefährliche Stoffe langfristig anlagern und von dort aus permanent an die Umwelt abgegeben werden. Zu diesen Theorien fehlt, genau wie zu den Gefahren von flüssigen, wachs- und gelartigen Kunststoffen bisher die wissenschaftliche Evidenz. Bis jetzt ist die Diskussion zu den Gefahren von Mikroplastik ein einziger Konjunktiv.

Was heißt das aber nun für alle Konsumenten?

Mikroplastik in Kosmetik komplett zu verteufeln ist sicherlich der falsche Weg. Wer beispielsweise gern wasserfeste Produkte verwendet, kommt um synthetische Polymere nicht drumherum. Es gibt keinerlei natürlichen Stoffe, die einen ähnlichen Effekt aufweisen. Deshalb gibt es auch keine wasserfeste Naturkosmetik. Es ist sicherlich ein guter Anfang, nachhaltig und bewusst beim Kauf der Produkte zu sein und unnötige Kunststoffe in Pflege zu meiden. Dennoch wird es dem eigentlichen Problem nicht gerecht, da weiterhin andere, enorme Quellen für Mikroplastik existieren. Die Vermeidung von Kosmetika ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, dem müssen wir uns bewusst werden. Als Beigabe in Kosmetik sind synthetische Polymere zunächst unbedenklich und können als sicher angesehen werden, welche Folgen sie jedoch nach der Eingabe in die Umwelt haben, muss noch geklärt werden.

Gastautorin Fräulein Momo // Instagram

Fräulein Momo hat Chemie studiert und macht jetzt Postdoc irgendwas mit Quasiteilchen.
Die Faszination für Haut spiegelt sich nicht nur in ihrer Liebe für nackte Katzen, sondern auch in der Leidenschaft für Kosmetik und Hautgesundheit wieder.

Mehr von Fräulein Momo
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Quellen

Manfred D. Lechner, Klaus Gehrke, Eckhard H. Nordmeier: Makromolekulare Chemie. Ein Lehrbuch für Chemiker, Physiker, Materialwissenschaftler und Verfahrenstechniker 5. Auflage, Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg 2014
Michael Dröscher: Ordnungszustände in Polymeren. In: Chemie in unserer Zeit. Band 10, Nr. 4, 1976, S. 106–113
J. Bertling, R. Bertling, L. Hamann: Kunststoffe in der Umwelt: Mikro- und Makroplastik. Fraunhofer UMSICHT, Juni 2018
Ulf W. Gedde: Polymer Physics. Chapman & Hall, London u. a. 1995
Corinne Meunier: Mikroplastik in Kosmetika – Was ist das? Umweltbundesamt. 16. März 2016
Julien Boucher, Damien Friot: Primary Microplastics in the Oceans: A Global Evaluation of Sources. IUCN. 2018
BUND: Mikroplastik, die unsichtbare Gefahr. Juli 2017
Studie zu Mikroplastik und synthetischen Polymeren in Kosmetik und Reinigungsmitteln. nabu.de. September 2018
Alice A. Horton, Alexander Walton, David J. Spurgeon, Elma Lahive, Claus Svendsen: Microplastics in freshwater and terrestrial environments: Evaluating the current understanding to identify the knowledge gaps and future research priorities. Science of The Total Environment. 586, 2017, S. 127–141
Fraunhofer Institut: Kunststoffe in der Umwelt: Mikro- und Makroplastik. Oberhausen Juni 2018, S. 31
https://www.cosmeticseurope.eu/news-events/over-97-plastic-microbeads-already-phased-out-cosmetics-cosmetics-europe-announces
Helmholtz-Wissensplattform „Erde und Umwelt“, ESKP: Schadstoffmagnet Mikroplastik. ESKP-Themenspezial „Plastik in Gewässern“. 7. November 2017
Peter Mühlschlegel, Armin Hauk, Ulrich Walter, Robert Sieber: Lack of evidence for microplastic contamination in honey. Food Additives & Contaminants: Part A. 34, 2017, S. 1982–1989
Ana I. Catarino, Valeria Macchia, William G. Sanderson, Richard C. Thompson, Theodore B. Henry: Low levels of microplastics (MP) in wild mussels indicate that MP ingestion by humans is minimal compared to exposure via household fibres fallout during a meal. Environmental Pollution. 237, 2018, S. 675
Neue IOW-Studie: Birgt Mikroplastik zusätzliche Gefahren durch Besiedlung mit schädlichen Bakterien? Leibniz-Institut für Ostseeforschung, 21. Februar 2018
Rainer Lohmann: Microplastics are not important for the cycling and bioaccumulation of organic pollutants in the oceans—but should microplastics be considered POPs themselves?. Integrated Environmental Assessment and Management. 13, 2017, S. 460–465
Ali Karami, Abolfazl Golieskardi, Cheng Keong Choo, Vincent Larat, Tamara S. Galloway, Babak Salamatinia: The presence of microplastics in commercial salts from different countries. Scientific Reports. 7, 2017, S. 461
NotifiDekret über das Verbot des Inverkehrbringens von abzuspülenden Kosmetika zur Exfoliation oder Reinigung, die Kunststoffpartikel in fester Form enthalten, gemäß Artikel L. 541-10-5 Ziffer III Absatz 3 des Umweltgesetzbuches
Susan Selke, Rafael Auras, Tuan Anh Nguyen, Edgar Castro Aguirre, Rijosh Cheruvathur, Yan Liu: Evaluation of Biodegradation-Promoting Additives for Plastics. Environmental Science & Technology. 49, 2015, S. 3769

HautpflegeMikroplastik
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